Praxis

Für den Einstieg in die medienpädagogische Praxisarbeit werden hier beispielhafte Methoden und Gesprächsanreize aufgezeigt. Auch ein Leitfaden für die Durchführung der Projekte ist vorhanden. Welche Apps sich besonders für die praktische Medienarbeit eignen, erfährt man im App-Überblick.

Methoden
und
Gesprächanreize​

Wenn Sie sich vorerst kein eigenes Medienprojekt zutrauen oder die Durchführung aus organisatorischen Bedingungen nicht möglich ist, helfen Ihnen die folgenden Medienprodukte. Sie sind alle in Zusammenarbeit mit Jugendlichen entstanden und behandeln Themen, die für das Miteinander (nicht nur an der Schule) wichtig sind. Die Produkte können genutzt werden, um Diskussionen anzuregen, oder als Inspiration, um eigene Regeln für das Miteinander auszuhandeln.

Durchführung von medien­pädagogischen Projekten​

Vor der Durchführung medienpädagogischer Projekte sollten Sie einige Aspekte beachten. Auch während der Durchführung eines Workshops gibt es Herausforderungen zu meistern. Führt man das erste Mal ein (Medien)Projekt durch, ist es oft hilfreich eine Orientierung zu haben, wie ein solches Projekt geplant werden kann. Beispielhafte Projektabläufe finden Sie hier.

App Überblick
für Foto, Film
und Audio

Im Rahmen der Projekte werden häufig Apps genutzt, die sich für die praktische Medienarbeit mit den Kindern und Jugendlichen eignen. Einen Überblick über Foto-, Film- und Audio-Apps, die sich für die Arbeit im Projekt besonders eignen, finden Sie hier.

Methoden

Die folgenden Methoden eigenen sich als Einstieg in das Thema Werte und Umgang miteinander. 

Die Jugendlichen stellen sich selbst mit einem YouTube-Clip vor, den sie besonders gut finden. Die Jugendlichen präsentieren die Clips und beschreiben, weshalb sie ihn persönlich gut finden und was er für sie darstellt.

Methodenbeschreibung – PDF-Download

Vorlage – PDF-Download

Die Methode soll zur Reflexion anregen, inwiefern Menschenrechte einen Einfluss darauf haben, ob die Jugendlichen ihre Lebensziele erreichen können. Ausgangspunkt für die Arbeit ist ein von Jugendlichen produzierter Legetrickfilm. In diesem beschreiben junge Menschen ihre Wünsche für ein gutes Leben in Deutschland bzw. in ihrem Herkunftsland. Dabei sprechen sie sowohl persönliche Ziele als auch gesellschaftliche Bedingungen (Frieden, kein Rassismus etc.) an.

Methodenbeschreibung – PDF-Download

Inhaltsbeschreibung – PDF-Download

Die Kinder und Jugendlichen entwickeln eine Geschichte. Diese setzen sie in Fotos in Szene und ergänzen die Bilder anschließend mit Text bzw. Sprechblasen. Gegebenenfalls kann die Geschichte zusätzlich auch vertont werden.

Methodenbeschreibung – PDF-Download

Vorlage Storyboard – PDF-Download

Minimethoden

In der Projektarbeit wurden neben üblichen Einstiegsmethoden an verschiedenen Stellen noch kleine Minimethoden eingesetzt, die sich in der Projektarbeit als hilfreich erwiesen haben.

Bildersuche als Verständigungshilfe
Gerade bei Themen wie Kinder- und Menschenrechte benötigen die Schülerinnen und Schüler mitunter außergewöhnliche Worte, um sich ausdrücken zu können. Eine Unterstützung bei der Verständigung kann hierbei die Bildersuche (von Google oder anderen Suchmaschinen) sein. Hier können Begriffe in ganz unterschiedlichen Sprachen eingegeben und entlang der Bilder schnell ein gemeinsames Verständnis hergestellt werden. Im Projektsetting kann dies in der Gesamtgruppe über einen Beamer oder in Gruppenarbeitsphasen an einem Computer realisiert werden. Zugleich kann damit (wenn gewollt) der individuelle Zugriff auf Übersetzungssoftware im Smartphone begrenzt werden, da Vokabeln über den gemeinsamen Rechner gesucht werden sollen.
Gemeinsames Singen, um den Fokus auf die Gruppe zu richten
Das Singen einfacher Lieder eignet sich um eine gemeinsame Aktivität in der Gruppe umzusetzen und damit den Fokus auf die gesamte Gruppe zu rücken. Dies kann als wiederkehrender Einstieg zu Beginn eines jeden Projekttags oder bei singfreudigen Gruppen auch häufiger eingebunden werden. In den Perspektiven-Projekten wurde bspw. gesungen: „Bruder Jakob“ oder „Hejo, spann den Wagen an“.
Teambild mit Namen
Von allen teilnehmenden Kindern bzw. Jugendlichen wird zu Projektbeginn ein Foto gemacht und das Foto auf ein Team-Plakat geklebt und mit dem Namen versehen. Gerade wenn in der Gruppe viele Teilnehmende mit unbekannten und damit schwer zu erinnernden Namen sind, kann dies in der Projektarbeit sehr hilfreich sein.
Projektabläufe grafisch visualisieren – der Projektplan
Ein grafisch aufbereiteter Projektplan, der die wesentlichen Schritte im Projekt – ggf. unterteilt in Unterschritte – darstellt, unterstützt bei geringen sprachlichen Fähigkeiten (auf Deutsch), eine Vorstellung zu entwickeln, was im Projekt passieren wird, und im Projektverlauf eine Orientierung zu erhalten, was die nächsten Schritte sind. So kann Eigenständigkeit in der Projektarbeit zusätzlich unterstützt werden.
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Gesprächsanreize

Wenn Sie sich vorerst kein eigenes Medienprojekt zutrauen oder die Durchführung aus organisatorischen Bedingungen nicht möglich ist, helfen Ihnen die folgenden Medienprodukte. Sie sind alle in Zusammenarbeit mit Jugendlichen entstanden und behandeln Themen, die für das Miteinander (nicht nur an der Schule) wichtig sind.  Die Produkte können genutzt werden, um Diskussionen anzuregen, oder als Inspiration, um eigene Regeln für das Miteinander auszuhandeln.

Fair Play ist Jugendlichen in vielen Lebenslagen wichtig. Gemeinsam kann im Unterricht überlegt werden, für welche Situationen ein fairer Umgang miteinander besonders wichtig ist, zum Beispiel beim Sportunterricht, in der Schlange vom Pausenverkauf oder beim Nutzen der Lieblingsplätze im Schulgebäude. Lassen Sie die Schüler und Schülerinnen auch überlegen, was dem Fair Play manchmal im Weg steht und wie sie das ändern können. Dazu ist es wichtig, die Perspektiven aller Beteiligten in den Blick zu nehmen, zum Beispiel unterstützt durch Szenisches Spiel.

Trickfilm „Spiel fair“ anschauen

Wichtig ist für Heranwachsende das Ziel, nicht nur für gute Noten zu lernen, sondern auch dafür, später im Leben eine Auswahl an Möglichkeiten zu haben. Das wird durch einen guten Schulabschluss unterstützt. Lassen Sie die Jugendlichen in kleinen Gruppen überlegen, wofür sie lernen, was ihre Motivation ist und welche beruflichen und privaten Wünsche sie sich in Zukunft erfüllen möchten. Das können sowohl materielle Dinge – wie auch im Comic dargestellt – sein, als auch ideelle Dinge wie die Gründung einer Familie oder das Teilhaben an unserer Gesellschaft. Diese soziale Komponente sollte in einem Unterrichtsgespräch unbedingt thematisiert und besprochen werden, um eine rein materielle Ausrichtung zu problematisieren. Die Zukunftswünsche der Schüler können dann auf einem Plakat dargestellt werden, zum Beispiel mit Hilfe von ausgeschnittenen Fotos aus Zeitschriften oder selbst angefertigten Grafiken.

 

Schule ist nicht nur ein Ort des Lernens, sondern auch ein Ort, um Freundschaften zu bilden und zu pflegen. Greifen Sie die Fragen des Audio-Beitrags auf und lassen Sie Ihre Schülerinnen und Schüler in kleinen Gruppen dazu diskutieren: Warum sind Freundinnen und Freunde wichtig? Wie wünschen wir uns, dass unsere Freundinnen und Freunde mit uns umgehen? Wie wollen wir auf keinen Fall behandelt werden? Die Jugendlichen Sammeln ihre Punkte und überlegen sich, welche drei Aspekt ihnen davon am wichtigsten sind. Diese präsentieren und begründen sie anschließend der Klasse. Sofern ausreichend Zeit vorhanden ist, setzen die Kleingruppen ihre zentralen Punkte fotografisch um.

Respektvoller Umgang gegenüber Mitschülerinnen und Mitschülern sowie Lehrkräften. Diese beiden Facetten des Miteinanders in der Schule sind vielen Jugendlichen wichtig. Schauen Sie gemeinsam in der Klasse beide Videoclips an. Teilen Sie anschließend je zwei Schülerinnen oder Schülern einen der beiden Clips per Zufallsprinzip zu. Geben Sie ihnen den Auftrag im Zweierteam herauszufinden, was die zentrale Aussage des jeweiligen Videoclips ist. Wenn die Teams dies geschafft haben, überlegen sie, inwiefern sie mit dieser Aussage zufrieden bzw. unzufrieden sind und warum dies so ist.

Trickfilm „Mit Respekt durchs Leben“ anschauen

Trickfilm „Respekt lohnt sich“ anschauen

 

Durchführung von medienpädagogischen Projekten

1. Vorbereitung und Planung:

Ein medienpädagogisches Projekt beginnt mit der Vorbereitung. Dies beinhaltet neben der Wahl eines Themenschwerpunkts, der methodisch-didaktischen Planung auch die Einarbeitung in Tools und Apps, die verwendet werden sollen. Das Testen vorab gibt der durchführenden Lehrkraft Sicherheit, sich in den wesentlichen Funktionen zurechtzufinden. Dies nimmt Zeit in Anspruch, die nicht zu unterschätzen ist, aber sich lohnt, falls man selbst nicht mit dieser App oder der verwendeten Technik aus beispielsweise dem alltäglichen Einsatz vertraut ist.

 

2. Technische Herausforderungen meistern? 

Stößt die Klasse während der Durchführung des Projekts doch auf technische Herausforderungen, die Sie als Lehrkraft nicht auf Anhieb lösen können, kann diese Situation gut mit der Klasse gemeinsam gelöst werden. Möglicherweise hatten auch schon andere Schüler*innen diese Herausforderung und kennen bereits einen Weg. So können Schüler*innen mit ihrem Wissen und ihrer Expertise laufend in die Umsetzung des Projekts eingebunden werden. Gerade in der medien-pädagogischen Arbeit verschiebt sich die Rolle der Lehrkraft insofern, dass hier sich der Peer-to-Peer-Ansatz sehr bewährt hat. Das heißt, vor allem in praktischen Phasen des Projekts begleitet die Lehrkraft die Kleingruppen bzw. die Klasse in ihrem Vorhaben und setzt immer wieder an der Expertise und der Lebenswelt der Jugendlichen an.

 

3. Arbeiten mit Medien in der Schule

Wenn externes Bild- und Tonmaterial verwendet wird, müssen die Lizenzierung und somit das Urheberrecht beachtet werden. Manche Apps und Websites fordern, dass sich die Nutzenden mit einer E-Mail-Adresse anmelden. Wird für das Projekt eine eigene gemeinsame Mailadresse für die Klasse angelegt, werden keine personenbezogenen Daten der Schüler*innen weitergegeben. Datenschutztechnisch unproblematisch ist dagegen das Arbeiten mit schuleigenen Geräten. Benutzen die Schüler*innen eigene Geräte, sind die schuleigenen Bestimmungen zu beachten.

Download von beispielhaften Projektabläufen

Führt man das erste Mal ein (Medien-)Projekt durch, ist es oft hilfreich eine Orientierung zu haben, wie ein solches Projekt geplant werden kann. Aus vorangegangenen Projekten sind erprobte Ablaufpläne entstanden, die an dieser Stelle beispielhaft aufgeführt sind. Sie zeigen einzelne Schritte und geben Anregungen für die spezifische methodische Umsetzung zu den verschiedenen Medien.

Stop-Motion

Mit diesem Baustein arbeiten die Schüler*innen aus Regel- und Übergangsklassen gemeinsam an zwei Stop-Motion-Clips zu einem Themenschwerpunkt. Es können folglich unterschiedliche Aspekte des Themas in zwei Clips umgesetzt werden. Ziel des Workshops ist es aus dem Themenbereich eine Regel zu formulieren und diese für die anderen Schüler*innen der Schule kreativ aufzubereiten.

Foto

Im Foto-Workshop arbeiten Schüler*innen aus Regel- und Übergangsklassen gemeinsam an Fotoprodukten, die einen Themenschwerpunkt aufgreifen. Dabei wird mit inszenierten Situationen und Porträts gearbeitet. Es können folglich unterschiedliche Aspekte des Themas behandelt werden. Ziel des Workshops ist es aus dem Themenbereich eine Regel zu formulieren und diese für die anderen Schüler*innen der Schule kreativ aufzubereiten.

Comic

Mit diesem Baustein arbeiten die Schüler*innen aus Regel- und Übergangsklassen gemeinsam an einem Comic, der das jeweilige Schwerpunktthema aufgreift. Ziel des Workshops ist es aus dem Themenbereich eine Regel zu formulieren und diese für die anderen Schüler*innen der Schule kreativ aufzubereiten.

Audio

Mit diesem Baustein arbeiten die Schüler*innen aus Regel- und Übergangsklassen gemeinsam an einer Umfrage, die einen Themenschwerpunkt aufgreift. Dabei können Mitschüler*innen bezüglich verschiedener Aspekte befragt werden. Ziel des Workshops ist es aus dem Themenbereich eine Regel zu formulieren und diese für die anderen Schüler*innen der Schule kreativ aufzubereiten.

Überblick zu den Kreativ-Apps für Foto, Film und Audio

Nachfolgend werden Apps vorgestellt, die sich für die Umsetzung von Foto-, Film- und Audio-Projekten eignen. Der Überblick beinhaltet jeweils eine Beschreibung, einen Hinweis auf das benötigte Betriebssystem sowie zum Umgang mit Daten durch die App und einen Link zu einem Tutorial, das die Funktionsweisen erklärt.

Weiterführende Informationen lassen sich in den Übersichtsdokumenten finden.  Die zum Download bereitgestellten Dokumente geben einen Überblick über geeignete Apps für die medienpädagogische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Diese sind in die Bereiche Video Apps, Audio & Musik Apps und Comic & Fotografie Apps unterteilt. 

Verwendete Kreativ-Apps in den Projekten

Comic Life​

Mit der App Comic Life können Bildergeschichten und Comics erstellt werden. Es gibt die Möglichkeit eigene Fotos oder Zeichnungen zu verwenden, oder aus Vorlagen auszuwählen.

5,49€

Keine Internetverbindung nötig. Registrierung mit Namen, E-Mail- Adresse und Telefonnummer erforderlich.
Weitere Informationen unter: http://plasq.com/support/plasq- com-privacy-policy/

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Book Creator

Mit der App Book Creator kann ein eigenes E-Book kreativ gestaltet werden. Es können Fotos, Videos, Texte, Links und Sounds eingefügt werden.

5,49€

Lokale Datenspeicherung, Registrierung erforderlich, keine Internetverbindung nötig, Sammlung personenbezogener Daten, Speicherung in der Google-Cloud bei der Online-Version. Weitere Informationen unter: https://bookcreator.com/pp-row/

imovie (1)

iMovie Trailer

iMovie Trailer ist ein Videoschnittprogramm, mit dem sich Trailer leicht erstellen lassen. Es kann aus mehreren Vorlagen eine ausgewählt werden, bei der das Bild und die Dauer der Filmsequenz vorgegeben sind. Für jede Vorlage gibt es eine eigene Filmmusik, die zum Thema des Trailers passt.

Kostenlos

Lokale Datenspeicherung, keine Internetverbindung und keine Registrierung nötig. Weitere Informationen unter: https://www.apple.com/legal/privacy/de-ww/

stop motion studio

Stop Motion Studio

Stop Motion Studio ermöglicht eine einfache und schnelle Erstellung von Stopptrickfilmen, bei denen mithilfe einer Vielzahl von Fotos eine Geschichte erzählt wird.

iOS, Android

Kostenlos

Lokale Datenspeicherung, keine Internetverbindung und keine Registrierung nötig. Weitere Informationen unter: https://www.cateater.com/privacy

Keezy

Mit Keezy können Töne und Geräusche aufgenommen und abgespielt werden. Es lassen sich spielerisch eigene Beats oder Geschichten erstellen.

Kostenlos

Keine In-App-Käufe und keine Registrierung nötig. Weitere Informationen unter:

https://www.iubenda.com/privacy-policy/251267/legal

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Digitalwerkstatt Audio Studio

Mit dem „Digitalwerkstatt Audiostudio“ können Kinder eigene Hörspiele, Podcasts oder Soundabenteuer aufnehmen.

FerriteAppLogo

Ferrite

Mit der App Ferrite können Töne, Geräusche und Musik aufgenommen und bearbeitet werden und spielend leicht Podcasts erstellt werden.

Kostenlos

In-App-Käufe vorhanden, lokale Datenspeicherung. Weitere Informationen unter:

https://www.wooji-juice.com/privacy

Audacity

Audacity ist ein Audiorekorder, mit dem Tonaufnahmen erstellt und bearbeitet werden können.

Nur Desktopversion (Software Windows und Mac)

Kostenlos

Lokale Datenspeicherung, keine Registrierung nötig. Weitere Informationen unter:

https://audacitydownload.com/privacy- policy/

garagenband

GarageBand

GarageBand ermöglicht das Aufnehmen und Nachbearbeiten von Sprache, Geräuschen und Musik. Durch das Zusammensetzen mehrerer Tonspuren zu einem Gesamtwerk können auch Hörspiele und musikalische Kompositionen erstellt werden.

Kostenlos

Keine Internetverbindung nötig, keine Werbung und keine In-App- Käufe. Weitere Informationen unter: https://www.apple.com/legal/privacy/de-ww/